Kulturaustausch mit Krementschuk

Von Anfang an unterstützte Ort für Kunst e.V. die Aktivitäten ihres Mitglieds, Anna Arlamova, einen kulturellen Austausch zwischen ihrer Heimatstadt Krementschuk in der Ukraine und der Tübinger Kunstszene aufzubauen. Einige Mitglieder des Vereins setzten schon in Zeiten des Atelierhausprojekts „Kunstamt“ einen Startpunkt. So reiste 2011 eine Delegation aus Tübingen unter Leitung von Anna Arlamova zu einem Besuch in der Stadt am Dnepr, um erste Kontakte zu knüpfen. Über die Jahre konnten etliche Besuche zwischen West und Ost organisiert und das Netzwerk erweitert werden. Mit Thomas Nolden kam ein Künstler hinzu, der als Lehrer am ehemaligen Zeicheninstitut einen studentischen Austausch mit einer Kunstschule in Krementschuk organisieren und weitere Kontakte aufbauen konnte, so auch zum Leiter des Kulturpalasts, Serhii Sytnyk.  

Mit dem Ausbruch des Krieges durch den russischen Angriff im März 2022 schien der Austausch zunächst beendet. Statt dessen organisierte der Verein Benefizveranstaltungen zugunsten von Kunst-und Kulturschaffenden in Krementschuk. Dabei trat zutage, dass einige Theater in der Region ebenfalls in Kontakt mit Serhii Sytnyk standen, darunter das Theater Lindenhof in Melchingen. Die Belegschaft des Theaters startete eine beispiellose Solidaraktion und sammelte seither nach jeder Vorstellung Spenden für die kulturelle und humanitäre Arbeit Sytnyks im Kulturpalast. Insgesamt mehr als 40.000,- Euro sind auf das Spendenkonto von Ort für Kunst e.V. allein über diese Aktion eingegangen und konnten an den Kulturpalast weitergegeben werden.

Dem Bündnis aus Anna Alarmova und ihrer Ateliergemeinschaft „Kunstnest“, Thomas Nolden, Ort für Kunst e.V. und Theater Lindenhof gelang es 2024 dann, die Stadt Krementschuk in die engere Auswahl als Solidarpartnerstadt für Tübingen zu bringen – und nicht zuletzt aufgrund des „gewachsenen Kulturaustauschs und der bestehenden zivilgesellschaftlichen Kontakte“ wurde die Stadt dann tatsächlich gewählt.
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In dem Rahmen sind nun neue Aktivitäten möglich: Als erste Aktion haben die Akteure eine Delegation Kulturschaffender aus Krementschuk eingeladen, um mit ihnen Veranstaltungen zur Situation der Kulturarbeit in Krementschuk durchzuführen und gemeinsame Kulturprojekte für weitere Zusammenarbeit zu planen. Die Veranstaltungen bieten die Möglichkeit, die Stadt Krementschuk sowie den Kulturpalast der Stadt und die dahinter stehenden Akteure kennen zu lernen. Im Rahmen des Kulturaustausches vom 22.11. bis 02.12.2024 werden Serhii Sytnyk – Leiter des Kulturpalastes in Krementschuk, Tetiana Shyroka, Freie Schauspielerin und Künstlerin aus Krementschuk und Manana Janashia-Sitniki, Kostümbildnerin beim Krementschuk Trinity Theatre in Tübingen zu Gast sein.

Die Stadt Tübingen unterstützt die Stadt Krementschuk v.a. mit technischer Hilfe zur Erhaltung der Infrastruktur und zur medizinischen Versorgung. Durch den Kulturaustausch werden der Dialog, die künstlerische Zusammenarbeit und die kulturelle Vernetzung der beiden Städte Krementschuk und Tübingen und der Projektbeteiligten vertieft, so dass sich weitere Kooperationen entwickeln können.

Spendenaufruf: Ein Ziel der Austauschwoche ist es, die Kulturschaffenden in Krementschuk im Rahmen gemeinsamer Projekte zu fördern. Es bedarf aber darüberhinaus weiterhin finanzieller Hilfen um kriegsbedingten Notlagen zu begegnen und zerstörte Infrastruktur zu ersetzen / Instand zu setzen. Alle Spenden gehen an Serhii Sytnyk zur Verwendung für seine humanitären und kulturellen Projekte im Kulturpalast in Krementschuk und Partnern.

Spendenkonto: Ort für Kunst e.V. , Kreissparkasse Tübingen, DE69 6415 0020 0004 5934 03 Betreff: Kulturpalast Krementschuk

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